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Nationales Krisenzentrum: Auftrag und Geschichte

Das Nationale Krisenzentrum (NCCN)

Das Nationale Krisenzentrum (NCCN) steht den verschiedenen Behörden und Hilfsdiensten rund um die Uhr zur Verfügung.

Aufträge

Das NCCN will ein zuverlässiger und neutraler Partner für Behörden, Sicherheitsdienste, Disziplinen und Verwaltungen sein. Ziel ist eine Stärkung der Sicherheit und des Widerstandsvermögens unseres Landes. Dies äußert sich in folgenden Aufträgen:    

  1. Stärkung des Widerstandsvermögens unserer Gesellschaft: Das NCCN entwickelt eine globale Strategie zur Stärkung des Widerstandsvermögens unserer Gesellschaft. Zu dieser Strategie gehören die Entwicklung einer Methodik für nationale und operationelle Risikoanalysen, die Durchführung von präventiven Informationskampagnen über Risiken in Belgien, die Koordinierung der Sicherheit und des Schutzes kritischer Infrastrukturen, das Beitragen zur Sicherheit des Seeverkehrs, die Cybersicherheit, ...
  2. Organisation der Noteinsatzplanung und des Krisenmanagements auf nationaler Ebene: Das NCCN organisiert und koordiniert die Noteinsatzplanung und das Krisenmanagement auf nationaler Ebene. Das NCCN verfügt hierfür über leistungsfähige Infrastrukturen, geeignetes Personal und angemessene Verfahren. Das NCCN arbeitet hierfür auch mit internationalen Partnern und Partnerorganisationen (EU, NATO, UN, ...) zusammen.
  3. Gewährleistung einer aktiven Wachsamkeit: Als nationale und internationale Kontaktstelle für Warnmeldungen sammelt und analysiert das NCCN rund um die Uhr alle Mitteilungen, die sich auf die Sicherheit unseres Landes auswirken können, und leitet diese Informationen an die zuständigen Stellen weiter. Das NCCN koordiniert auch die Sicherheit von Großereignissen und den Schutz von Personen und Einrichtungen in Belgien.
  4. Verarbeitung von Passagierdaten (NTTC): Die belgische Zentralstelle für die Speicherung von Passagierdaten (PNR) im NCCN sammelt, verarbeitet und speichert Daten von Fluggästen, die im internationalen Verkehr unterwegs sind, im Rahmen der Bekämpfung von Terrorismus und schwerer und organisierter Kriminalität.

Vision und Organisation

Das NCCN ist eine multidisziplinäre, ressortübergreifende, interföderale und international ausgerichtete Organisation, die von einer zentralen Schlüsselposition aus auf gesellschaftliche Herausforderungen eingeht, alle ihre Partner in Synergie mit allen Sicherheitsakteuren strategisch unterstützt und über eine leistungsfähige, angemessene Infrastruktur zur Bewältigung von Krisen jeglicher Art und Größe verfügt.

Das NCCN und seine Mitarbeiter sind den folgenden 6 Grundsätzen verpflichtet:

  • eine flexible, proaktive und zuverlässige Organisation sein,
  • einen hohen Grad an Fachwissen anstreben und gewährleisten,
  • ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein, indem maximal auf Chancengleichheit, Diversität und Wohlbefinden innerhalb des "NCCN way of working" gesetzt wird,
  • alle Aufgaben kontinuierlich multidisziplinär und transversal ausrichten,
  • Partnerdienste und Behörden unterstützen,
  • einen maximalen Einsatz neuer Technologien anstreben.

Rückblick

Das Nationale Krisenzentrum ist am 18. April 1988 gegründet worden und hat sich seither ständig weiterentwickelt. Einige Eckdaten:

  • 1984 - 1987: Die CCC verüben mehrere Anschläge, beim Heysel-Drama sterben 39 Menschen und werden über 300 Menschen verletzt, das Kernkraftwerk von Tschernobyl explodiert und die Herald of Free Enterprise sinkt. Mehrere Notsituationen in den 1980er Jahren, die zur Erkenntnis geführt haben, dass unser Land weder über einen Bereitschaftsdienst für die Behörden noch über eine Infrastruktur zur Krisenbewältigung verfügte.
  • 1986: Schaffung des Koordinations- und Krisenzentrums der Regierung (CGCCR).
  • 18. April 1988: Der Königliche Erlass vom 18. April 1988 bildet die gesetzliche Grundlage für die Errichtung des CGCCR.
  • Januar 2003: Die Generaldirektion Krisenzentrum (GDKZ) wird eine der fünf Generaldirektionen des Föderalen Öffentlichen Dienstes Inneres. Der Bereitschaftsdienst und der Dienst Öffentliche Ordnung werden unter dem Begriff "Integriertes Krisen- und Ereignismanagement" zusammengefügt. Der Dienst Noteinsatzplanung wird unterstützt, auch seitens des Hohen Instituts für Noteinsatzplanung.
  • August 2003: Das Projektbüro Regetel wird in die GDKZ integriert.
  • 2009: Der Dienst Alarmierung wird der GDKZ eingegliedert. Dieser Dienst verwaltet das Sirenennetz und arbeitet an der Modernisierung der Kanäle zur Warnung der Bevölkerung in Notsituationen. Auch der Dienst Kritische Infrastrukturen kommt hinzu.
  • 2016: BELPIU wird innerhalb der GDKZ geschaffen.
  • 2018: Die GDKZ ändert ihren Namen und wird zum Nationalen Krisenzentrum (NCCN). Auf der Grundlage der Empfehlungen der Parlamentarischen Untersuchungskommission zu den Anschlägen und der Leitlinien der belgischen Regierung wird die Umsetzung der neuen Vision und Ausrichtung des Nationalen Krisenzentrums eingeleitet: Die Organisation wird gründlich umstrukturiert, die Kapazitäten werden schrittweise erhöht und externes Fachwissen wird allmählich eingebunden. Auch neue Strukturen zur Bewältigung neuer Risiken kommen hinzu: Das NCCN wird um zwei neue Dienste erweitert: das CBRNe-Fachzentrum und die International Crisismanagement Cell (ICC).