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Überschwemmungen - Rückblick auf einen Monat Maßnahmen des föderalen Unterstützungsstabs

föderalen Unterstützungsstabs

Die Phase der akuten Krisenbewältigung nach den Überschwemmungen ist Ende Juli abgeschlossen worden. Inzwischen sind wir in eine Wiederherstellungsphase eingetreten. Diese Phase, die vor allem regionale Angelegenheiten betrifft (Wohnungswesen, Abfallwirtschaft, Straßeninfrastrukturen und Wasserwege, Energie usw.), wird vom "Commissariat spécial à la reconstruction" (Sonderkommissariat für den Wiederaufbau) geleitet, das von der Wallonischen Region eingerichtet worden ist.

Das Ende der Rettungsaktionen bedeutete jedoch nicht das Ende der Maßnahmen der Hilfsdienste für Flutopfer und lokale Behörden. 

Aus diesem Grund hat die Ministerin des Innern in Absprache mit dem wallonischen Ministerpräsidenten beschlossen, im Sonderkommissariat für den Wiederaufbau einen föderalen Unterstützungsstab (CAF) einzurichten, um die Maßnahmen der verschiedenen föderalen Dienste, die vor Ort tätig sind (Feuerwehr, integrierte Polizei, Zivilschutz, FÖD Volksgesundheit, Ministerium der Landesverteidigung, NCCN und das Rote Kreuz) zu koordinieren.

Dieser Stab ist am Donnerstag, den 5. August 2021, bei einer vom Nationalen Krisenzentrum organisierten Sitzung eingerichtet worden. Der CAF hat seine Tätigkeiten sofort am nächsten Tag, dem 6. August 2021, aufgenommen.

Innerhalb eines Monats hat der CAF unter anderem 135 Aufräumaktionen durchgeführt, die Verteilung von fast 13.000 Mahlzeiten pro Tag koordiniert, viele Kilometer Flussufer gereinigt, die psychosoziale Unterstützung für Bürger und Einsatzkräfte von mehr als 45 Einrichtungen (Gemeinden oder ÖSHZ) koordiniert und zur Wiederherstellung bestimmter wesentlicher öffentlicher Dienste beigetragen.

Eine beispiellose Situation erfordert einen einzigartigen Ansatz. Die Einrichtung des föderalen Unterstützungsstabs innerhalb des Sonderkommissariats für den Wiederaufbau erweist sich als positiv für die Koordinierung der Maßnahmen dringender Hilfe vor Ort, damit allen Opfern so schnell wie möglich geholfen werden kann.

Annelies Verlinden

Zahlreiche Herausforderungen

Auf der Grundlage ihrer Analysen vor Ort und des Austauschs mit den lokalen Behörden und den Bürgern haben die CAF-Partnerdienste seit dem 6. August an folgenden Herausforderungen gearbeitet:

1. Grundversorgung der Bevölkerung

Das Ministerium der Landesverteidigung arbeitet mit dem Roten Kreuz, einem privaten Dienstleistungserbringer, der im Rahmen eines vom FÖD Inneres vergebenen Auftrags bestimmt worden ist, und mit Freiwilligenorganisationen zusammen. Auch heute noch werden täglich mehr als 13.000 Mahlzeiten zubereitet und ausgeliefert.

Der Zugang zu einer warmen Dusche ist eines der ersten Grundbedürfnisse der geschädigten Bevölkerung. In den am stärksten betroffenen Gemeinden haben das Ministerium der Landesverteidigung und das Rote Kreuz 94 Duschkabinen aufgestellt.

2. Wiederherstellung eines funktionalen Lebensumfelds für die Bevölkerung

Die Hilfeleistungszonen, der Zivilschutz, das Ministerium der Landesverteidigung und der ÖDW ergreifen die erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung der Abfälle, um ein angenehmes Umfeld für die Bevölkerung (in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit, Mobilität) wiederherzustellen.

Seit dem 6. August sind mehr als 135 Aufräumaktionen durchgeführt worden. In einer ersten Phase sind die Hauptverkehrsstraßen und die von den Gemeindeverantwortlichen als vorrangig bestimmten Standorte geräumt worden. In einer zweiten Phase sind die Nebenstraßen und die angrenzenden Straßen geräumt worden. Die Dienste vor Ort haben auch mehrere Initiativmaßnahmen durchgeführt.

Außerdem sind Reinigungsarbeiten an Flussufern und -betten durchgeführt worden, um die Risiken im Falle weiterer starker Regenfälle zu begrenzen.

Neben Aufräumarbeiten führt der Zivilschutz auch spezifischere Maßnahmen durch, wie z. B. das Auspumpen der beschädigten Öltanks von Privatpersonen und gemeinschaftlichen Einrichtungen (Schulen, Kindertagesstätten usw.), damit diese schnell wieder mit Heizung und warmem Brauchwasser versorgt werden können.

Nach den Überschwemmungen und im Rahmen der Arbeit des CAF haben die föderalen und lokalen Polizeidienste einen Aktionsplan zur Sicherung der am stärksten betroffenen Stadtviertel und Lagerorte aufgestellt. Die föderale Polizei arbeitet im Rahmen des Mobilitätsplans auch mit den lokalen Polizeizonen zusammen.

3. Wiederherstellung öffentlicher Dienste

Nach den Überschwemmungen sind viele Infrastrukturen beschädigt oder zerstört worden. Der Zivilschutz, das Ministerium der Landesverteidigung und das NCCN haben die lokalen Behörden bei der Einrichtung von Bürocontainern, der Materialbeschaffung oder der Wiederherstellung von Gemeindediensten, Schulen, Polizeikommissariaten, Feuerwehrkasernen usw. unterstützt.

4. Psychosoziale Betreuung (für Opfer und Einsatzkräfte)

Eine Koordinierung der verschiedenen Akteure ist eingeleitet worden, um die Kontinuität der in der akuten Phase durchgeführten Maßnahmen zu gewährleisten, aber auch um ein dauerhaftes System zur psychosozialen Unterstützung für die Flutopfer zu entwickeln.

Derzeit sind mobile Teams des Roten Kreuzes direkt vor Ort in den am stärksten betroffenen Gemeinden im Einsatz. Der FÖD Volksgesundheit und der Koordinierungsausschuss der Provinz Lüttich haben außerdem Broschüren für die Betroffenen mit Ratschlägen und einem Überblick über die bestehenden Hilfsangebote erstellt und den Gemeinden übermittelt.

Der CAF hat festgestellt, dass Einsatzkräften, die mit den Flutopfern gearbeitet haben, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden musste. Einige sind nämlich mit besonders schwierigen Situationen konfrontiert worden. Der FÖD Volksgesundheit, das Rote Kreuz und der Externe Dienst für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz arbeiten zusammen, um den Einsatzkräften der Hilfsdienste, aber auch den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltungen und der ÖSHZ der am stärksten betroffenen Gemeinden psychologische Unterstützung zu leisten.

5. Und schließlich Verwaltung der vielen Spenden

Bei den von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden sind zahlreiche Spenden eingegangen. Die Spenden sind an vorübergehend für die Krisenbewältigung genutzten Orten gelagert worden. Es muss jedoch eine Lösung gefunden werden, um den durch diese Spenden belegten Raum freizugeben, insbesondere in Infrastrukturen wie Schulen und Sporthallen, die die Gemeinden wieder für ihre ursprüngliche Bestimmung nutzen wollen, um die "Rückkehr zum normalen Alltag" zu unterstützen.

Konkret ist für die Verwaltung dieser Spenden ein Verfahren unter Mitwirkung verschiedener Akteure (Gemeinde/Rotes Kreuz für die Materialbereitstellung zur Erleichterung des Transports / Zivilschutz für den Transport der Spenden / Spendenbörse / ReZonWal für die Hilfestellung durch Koordinierung) eingerichtet worden: Die Spenden könnten an anderen Orten zur Verfügung gestellt werden oder der Wohltätigkeitssektor könnte bei Bedarf auf überschüssige Spenden, die die Flutopfer nicht benötigten, zurückgreifen.

Aussichten auf eine Rückkehr zum normalen Alltag

Seit dem 6. August 2021 haben der föderale Unterstützungsstab und jeder der in ihm vertretenen Dienste außergewöhnliche Arbeit geleistet, sowohl was das Ausmaß des Erreichten als auch was ihre Fähigkeit betrifft, innovative, den Gegebenheiten vor Ort angemessene Lösungen zu entwickeln, die über die üblichen Aufgaben der einzelnen Dienste hinausgehen.

Dieses Ausmaß entspricht natürlich dem Ausmaß der Katastrophe und ihrer Folgen: Fast 270 Gemeinden, zwischen 80 und 100.000 Menschen und fast 50.000 Gebäude sind betroffen. 160.000 Tonnen Abfälle sind bisher gesammelt worden.

Die am CAF beteiligten föderalen Dienste bemühen sich um eine Rückkehr zum normalen Alltag hinsichtlich jeder der oben erwähnten Herausforderungen.

Einige Projekte sind bereits abgeschlossen (z. B. Aufräumarbeiten). Andere müssen noch fortgesetzt werden. Bei diesen arbeitet der CAF daran, so bald wie möglich zu den klassischen Strukturen des öffentlichen Dienstes zurückzukehren. So wird die Verteilung von Lebensmitteln Mitte September an die Wallonische Region übertragen, die Koordinierung der psychosozialen Betreuung der Flutopfer wird vom "ÖDW Inneres und soziale Maßnahmen" und von der AViQ übernommen usw.

Die föderalen und wallonischen Behörden haben im vergangenen Monat intensiv zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Hilfsdienste so zielgerichtet wie möglich eingesetzt werden. Es ist noch ein weiter Weg, aber der CAF kann in Zusammenarbeit mit dem Sonderkommissariat für den Wiederaufbau durch seine Arbeit wesentliche Unterstützung für den Wiederaufbau der Katastrophengebiete leisten. 

Annelies Verlinden

Das Vorhandensein föderaler Mittel ist nach wie vor unerlässlich, um die regionalen und kommunalen Mittel zu unterstützen, die Rückkehr zum normalen Alltag zu beschleunigen und die indirekten Folgen noch nicht vollständig gelöster Probleme zu vermeiden (z. B. die Auswirkungen der noch vorhandenen Abfälle auf die Sicherheit und Gesundheit).

Das Ministerium der Landesverteidigung, die Hilfeleistungszonen, der Zivilschutz, die föderale Polizei, der FÖD Volksgesundheit, das Rote Kreuz und das Nationale Krisenzentrum werden ihre Arbeit innerhalb des föderalen Unterstützungsstabs so lange wie nötig fortsetzen, im Dienste ihrer Partner und der Bürger. Es ist vereinbart worden, dass der föderale Unterstützungsstab innerhalb des Sonderkommissariats für den Wiederaufbau mindestens bis zum 30. September aktiv bleiben wird.