Küstenwache: Aufsicht und Kontrolle in der Fischerei
Welche Technologien finden Anwendung und können in Zukunft für die Fischereiaufsicht und -inspektion eingesetzt werden? Welche aktuellen und künftigen Entwicklungen gibt es bei der Fischereikontrolle? Wie sieht es in Belgien aus? Welche Aufgaben hat die Europäische Fischereiaufsichtsagentur (EFCA) und wie gehen die Partner der Küstenwache der Europäischen Union vor? Wie funktioniert das in der Praxis?
Die Nutzung von auf innovativen Technologien basierendem Beweismaterial bei der Fischereibeaufsichtigung und -inspektion war zentrales Thema des dritten Workshops unter belgischem Vorsitz des ECGFF, des European Coast Guard Functions Forum, in dem die Küstenwachen verschiedener europäischer Länder zusammenarbeiten. Ziel war es, Erfahrungen und bewährte Verfahren innerhalb der Europäischen Union auszutauschen.
Von Dienstag, 2. Mai bis Donnerstag, 4. Mai sind die Delegationen in Brügge zusammengekommen, wobei auch ein Besichtigungstermin im Hafen von Ostende anstand. Insgesamt gab es 119 Teilnehmer, von denen die meisten vor Ort anwesend waren und nur einige wenige das Geschehen online verfolgten. Es nahmen fast alle Küstenmitgliedsstaaten (Mitglieder der ECGFF) teil, d.h. 22 Mitgliedsstaaten.
In einer ersten Sitzung erläuterte das flämische Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei die derzeitigen und künftigen Möglichkeiten der Fischereikontrolle und die Verwendung von Beweismaterial in Belgien. Zudem wurde ein Video über die flämische Fischereikontrolle und die Arbeitsweise der EFCA in europäischen Gewässern mit ihrem eigenem Fahrzeug gezeigt. Anschließend gab die EFCA einen Überblick über die bestehenden Technologien und ihr Potenzial, Beweismaterial zur Unterstützung der Fischereikontrolle zu sammeln. Auch andere Agenturen (EMSA und Frontex) und Teilnehmer stellten bewährte Verfahren vor. Am Nachmittag wurden verschiedene Arbeitsbereiche der Küstenwache im Hafen von Ostende besichtigt, unter anderem die Sirius, eines der Schiffe aus der Flotte der flämischen Agentur für Maritime Dienste und Küste (Agentschap Maritieme Dienstverlening en Kust) (MDK), und die Ocean Protector der EFCA - beide spielen eine Rolle bei der Fischereikontrolle auf See. Anschließend wurde dem Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) ein Besuch abgestattet, wo die Teilnehmer einen Einblick in die Zwischenfälle mit Fischereifahrzeugen auf See erhielten.
Am Donnerstag, den 4. Mai, wurde die Praxis weiter vertieft. Eine Podiumsdiskussion befasste sich mit der Nutzung von Beweismaterial, das anhand neuer Technologien gesammelt wird. Zum Abschluss gab es eine Nachbesprechung der vom Ministerium der Landesverteidigung organisierten Übung.