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Belgischer Vorsitz des ECGFF - Erfolgreicher zweiten Workshop!

Groepsfoto EMSA

Wie wirkt sich der Grüne Deal auf die Tätigkeiten der Küstenwache verschiedener europäischer Partner aus? Mit dem Grünen Deal plant die Europäische Kommission, bis 2050 in der Europäischen Union Klimaneutralität zu erreichen. Wie können wir die Sicherheit und Gefahrenabwehr in europäischen Gewässern so grün und nachhaltig wie möglich gestalten? Welche Möglichkeiten schafft dieser Grüne Deal für die Küstenwache? Und welche Herausforderungen bringt dieses Streben nach Nachhaltigkeit mit sich? 

Dies war das Thema des zweiten Workshops unter belgischem Vorsitz des Forums für Europäische Küstenwachfunktionen (European Coast Guard Functions Forum - ECGFF), in dem die Küstenwachen mehrerer europäischer Länder zusammenarbeiten. 

Von Montag, dem 17., bis Mittwoch, dem 19. April, kamen Delegationen in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, wo sich der Hauptsitz der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (European Maritime Safety Agency - EMSA) befindet, zusammen. Die EMSA wurde 2002 gegründet, um technisches Fachwissen in den Bereichen Sicherheit, Gefahrenabwehr und Bekämpfung der Verschmutzung in europäischen Gewässern zu sammeln und auszutauschen. 

Der Workshop wurde von Nathalie Balcaen, derzeitige Vorsitzende des ECGGF, eröffnet. Frau Balcaen hob den Einsatz der belgischen Küstenwache hervor, die einen der kürzesten Küstenabschnitte Europas bewacht, aber zugleich auch für einen der am stärksten befahrenen Schifffahrtswege der Welt zuständig ist. 

In einer ersten Sitzung wurden vor allem Informationen und Fachwissen über die neuen Rechtsvorschriften im Zusammenhang mit dem Grünen Deal sowie über die Herausforderungen und Möglichkeiten für den Seeverkehr ausgetauscht, nämlich Nutzung alternativer Energiequellen für den Schiffsantrieb und bessere Überwachung und Kontrolle der Abgasemissionen. 

Auch auf die Meeresverschmutzung selbst wurde hingewiesen, insbesondere kamen die Vorbeugung für den Umweltschutz und der Einsatz von Mitteln im Fall einer Verschmutzung zur Sprache. Wie kann die Küstenwache angemessen auf den Verlust von Schiffsfracht oder auf Lecks an Treibstofftanks reagieren? Und vor allem, wie kann eine Verschmutzung, ob klein oder groß, einfach vermieden werden? 

Ein wichtiger Redner war Herr Carl Decaluwé, Gouverneur der belgischen Provinz Westflandern, Koordinator der Noteinsatzplanung auf See und Vorsitzender des Konzertierungsorgans der belgischen Küstenwache. 

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen von EMTER 2.0, dem Europäischen Umweltbericht für den Seeverkehr. Im Workshop wurde ein Blick auf die Ergebnisse dieser neuen Studie der EMSA und der Europäischen Umweltagentur (EUA) geworfen, die erst nächstes Jahr veröffentlicht wird. Diese Studie schließt an die erste Studie aus dem Jahr 2021 an und untersucht die weitreichenden Auswirkungen des Seeverkehrs auf die Umwelt. So wird besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen dieses Verkehrs auf das Klima, die Meeresfauna und -flora und die Gesundheit der europäischen Bürger gelegt. 

Der nächste europäische Workshop wird wieder an der belgischen Küste stattfinden. Dieser beginnt am 2. Mai mit der BELCOASTEX-Übung, bei der verschiedene Sicherheitsszenarien in einem Offshore-Windpark getestet werden. Vom 2. bis 4. Mai wird die Europäische Fischereiaufsichtsagentur (European Fisheries Control Agency - EFCA) im Mittelpunkt stehen. Delegationen werden Ende Mai in Brüssel zusammenkommen, um über Cybersicherheit zu diskutieren. Im September werden auf einer Abschlussveranstaltung in Knokke die endgültigen Schlussfolgerungen der Workshops formuliert. Dies stellt das Ende des belgischen Vorsitzes dar; der Vorsitz geht dann an Portugal über. 

Groepsfoto EMSA