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Aktualisierung des nationalen Noteinsatzplans für nukleare Risiken

Centrale nucléaire
Der neue nationale Noteinsatzplan für nukleare Risiken wurde vor Kurzem im Belgischen Staatsblatt veröffentlicht. In Zusammenarbeit insbesondere mit den Föderalen Diensten der Provinzgouverneure koordiniert das Nationale Krisenzentrum (NCCN) diesen Noteinsatzplan und trägt so zur Vorbereitung unseres Landes auf das Risiko eines Nuklearunfalls bei.  

Noteinsatzplan für nukleare Risiken  

Der Noteinsatzplan für nukleare Risiken ist der längste Noteinsatzplan in unserem Land und beschreibt, wie die belgischen Behörden mit einem Nuklearunfall umgehen würden. Der erste Noteinsatzplan für nukleare Risiken wurde 1991 veröffentlicht und seither dreimal abgeändert: 2003, 2018 mit einer sehr gründlichen Überarbeitung und heute, 2024, mit einer begrenzten Aktualisierung.  

Da es bereits 2018 eine gründliche Überarbeitung gegeben hat, wurden für diese Aktualisierung 2024 einige kleinere Anpassungen vorgenommen:  

  • Anwendungsbereich: Der Noteinsatzplan umfasst auch das belgische Staatsgebiet in der Nordsee und die ausschließliche Wirtschaftszone. Wenn an diesen Orten eine nukleare Notsituation auftritt, kann der nationale Noteinsatzplan für nukleare Risiken aktiviert werden. Darüber hinaus wird der Noteinsatzplan in einer Reihe von Fällen nicht mehr sofort aktiviert: Alle Transportunfälle während der Verbringung radiologischer Stoffe werden künftig immer (in erster Linie) auf lokaler Ebene bewältigt und böswillige oder terroristische Handlungen werden künftig vom nationalen Noteinsatzplan für Terrorismus abgedeckt. 
     
  • Zeiträume: Im vorherigen Noteinsatzplan war von Phasen einer Notstandssituation die Rede. In der aktuellen Fassung wird diese Terminologie abgeändert und verdeutlicht, um Verwechslungen mit den Phasen des Krisenbewältigung zu vermeiden :  

- Vorbereitung: alle Maßnahmen, die unser Land ergreift, um sich auf einen möglichen Nuklearunfall vorzubereiten, 
- Akuter Zeitraum: Zeitraum, in dem unser Land mit einem Nuklearunfall konfrontiert ist,   
- Übergangszeitraum: Vorbereitung auf die Zeit nach der Krise,    
- Zeitraum der Wiederherstellung: Überwachung der Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt.

  • Der Zeitraum der Wiederherstellung wurde ebenfalls genauer beschrieben, und zwar nach einer vergleichenden Analyse mit der derzeitigen Vorgehensweise in den Partnerländern, aber auch auf der Grundlage der Empfehlungen des Weißbuchs zur Krisenbewältigung, das von einem Fachausschuss erstellt wurde. 

Zusätzliche Krisenstäbe 

Eine weitere Anpassung ist die Einrichtung einer Reihe zusätzlicher Krisenstäbe im Rahmen der Bewältigung nationaler Krisen. Im Falle einer nuklearen Notsituation, für die die föderale Phase der Krisenbewältigung ausgelöst wird, kann der föderale Koordinierungsausschuss unter dem Vorsitz des Nationalen Krisenzentrums eine Reihe zusätzlicher Krisenstäbe aktivieren.   

Das Krisenmanagement kann beispielsweise zurückgreifen auf:  

  • Die Nationale Logistikplattform (NatLogHub): Dieser Krisenstab koordiniert die gesamte logistische Unterstützung auf nationaler Ebene, 
  • Den sozioökonomischen Stab: Dieser Krisenstab koordiniert alle sozioökonomischen Aspekte im Falle eines nuklearen Notfalls,    
  • Den internationalen Stab: Dieser Krisenstab koordiniert alle internationalen Aspekte der Krisenbewältigung.    

Übungen    

Der Nationale Noteinsatzplan für nukleare Risiken wird regelmäßig von allen betroffenen Akteuren getestet und geprobt. Diese Übungen sind eine ideale Gelegenheit, den Noteinsatzplan zu bewerten und notwendige Anpassungen zu ermitteln.   

Auch Sie können sich auf einen nuklearen Notfall vorbereiten. Alle Informationen über das Nuklearrisiko finden Sie unter https://nuklearrisiko.be/de