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1.800 geschützte Staatsoberhäupter, 118 bewertete Risiken ... Rückblick auf die Zahlen 2024 des Nationalen Krisenzentrums

Infographie 2024
Für das Nationale Krisenzentrum war das Jahr 2024 von großen Herausforderungen und einer verstärkten Mobilisierung zur Stärkung der Sicherheit und des Krisenmanagements in Belgien geprägt: der Schutz von 1.800 Staatsoberhäuptern, der Besuch von Papst Franziskus, eine aktive Beteiligung am belgischen EU-Ratsvorsitz, die Analyse von 118 potenziellen Risiken ... Rückblick auf ein intensives Jahr des gemeinsamen Engagements für die Sicherheit.  
Schutzmaßnahmen 

Das Nationale Krisenzentrum hat nicht nur eine koordinierende Funktion in Notsituationen, sondern bringt auch die notwendigen Partner zusammen im Hinblick auf die Festlegung von Schutzmaßnahmen. Im Jahr 2024 haben 75 Ministerräte auf EU- und NATO-Ebene sowie 7 EU-Gipfel stattgefunden, für die das NCCN auf der Grundlage einer Risiko- und Bedrohungsanalyse individuelle Schutzmaßnahmen für mehr als 1.800 Staats- und Regierungsoberhäupter festgelegt und koordiniert hat. 

"Im vergangenen Jahr haben 1.800 Staatsoberhäupter und Regierungschefs unser Land besucht. Für jeden offiziellen Besuch legt das NCCN auf der Grundlage einer Risiko- und Bedrohungsanalyse individuelle Sicherheitsmaßnahmen fest. Dank der Bemühungen und der Zusammenarbeit unseres Teams und unserer Partner verliefen diese Besuche sicher." Leen Depuydt, Generaldirektorin a.i. des NCCN.   

Ein ganz besonderer Moment war der Besuch von Papst Franziskus in Belgien im September, bei dem umfangreiche Sicherheitsressourcen eingesetzt wurden. Das NCCN koordinierte die Vorbereitung der Sicherheitsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Diensten und Behörden und sorgte so für einen sicheren Ablauf dieses historischen Ereignisses.  

Risikomanagement  

Einer der Höhepunkte des Jahres war die Veröffentlichung der neuen nationalen Risikobewertung (BNRA) 2023-2026 durch das NCCN. In dieser Analyse, die mit 160 Sachverständigen durchgeführt wurde, werden die Risiken untersucht, mit denen unser Land in den nächsten drei Jahren konfrontiert werden könnte. Insgesamt wurden 118 Risiken bewertet. Risiken, die von böswilligen Akteuren verursacht werden und mit dem aktuellen geopolitischen Kontext zusammenhängen, wurden als relativ wahrscheinlich eingestuft und haben die größten Auswirkungen auf die Gesellschaft, unter anderem in Form von Cyberrisiken (Störung wesentlicher Dienste, Cyberattacken ...). 

Wahlen und Desinformation 

Eine andere Besonderheit des Jahres 2024 waren die zwei Wahlen für die Erneuerung unserer Vertreter auf fünf Ebenen (europäischer, föderaler, regionaler, kommunaler und provinzialer Ebene). In diesem Rahmen hat das Nationale Krisenzentrum vorrangig an der Bekämpfung von Desinformation gearbeitet. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wurde eine Risikoanalyse durchgeführt und ein Leitfaden zu Wahlrisiken an die Behörden verteilt. Bei den Wahlen vom 9. Juni und 13. Oktober wurden zwei Krisenbewältigungsbüros aktiviert. All diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, die Einrichtungen besser auf die Risiken von Desinformation und Einmischung vorzubereiten.  

Vorsitz des Rates der Europäischen Union 

Vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2024 hatte Belgien den Vorsitz des Rates der Europäischen Union inne; dadurch wurde die Notwendigkeit der Sicherung zahlreicher internationaler Treffen noch verstärkt. Das NCCN nutzte diese sechs Monate auch, um Fortschritte in seinen Themenbereichen zu erzielen, indem es den Vorsitz und den Ko-Vorsitz in mehreren Arbeitsgruppen übernahm, insbesondere zu den Themen Widerstandsfähigkeit, kritische Infrastrukturen und hybride Bedrohungen.  

Stärkung des gesetzlichen und verordnungsrechtlichen Rahmens 

Ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements wurden der nationale Noteinsatzplan und der Noteinsatzplan für nukleare Risiken in Absprache mit den Provinzgouverneuren und anderen wichtigen Akteuren aktualisiert, um eine wirksame Reaktion im Falle eines Zwischenfalls zu gewährleisten.  

Tools für das Krisenmanagement 

Schließlich startete das NCCN im Jahr 2024 Paragon, das neue nationale Sicherheitsportal, das vollständig intern entwickelt wurde. Diese Plattform ermöglicht es ihren Nutzern, den zahlreichen belgischen Akteuren im Bereich des Krisenmanagements, in Notsituationen Informationen in Echtzeit auszutauschen. Seit seiner Einführung wurde Paragon bereits für die Verwaltung von mehr als 1.468 Zwischenfällen eingesetzt und ermöglichte eine schnelle und koordinierte Reaktion der verschiedenen beteiligten Akteure.  

Darüber hinaus wurde das Alarmierungssystem BE-Alert 329 Mal in Notsituationen eingesetzt und am jährlichen nationalen Testtag wurden mehr als eine Million Nachrichten von über 237 Gemeinden gesendet. Insgesamt wurden 93.872 neue Adressen im System registriert. 

Analyse von Passagierdaten 

Dank der Zusammenarbeit mit den gesamten Linienluftfahrtunternehmen (insgesamt 89) konnte die belgische PNR-Zentralstelle (BelPIU) im Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität 2024 mehr als 36 Millionen Reisebewegungen auf über 251.000 Flügen analysieren. Dies ist die höchste Zahl, die seit der Gründung von BelPIU im Jahr 2018 erreicht wurde. Die Analyse dieser Daten führte u. a. zu 50 sofortigen Festnahmen im Zusammenhang mit Drogenhandel sowie zur Beschlagnahme von 563 kg Drogen im Jahr 2024.   

Hier finden Sie die Ergebnisse als Infografik